Frankfurt a.M./London (epd). Vor dem Start des Weltnaturgipfels dringt Amnesty International auf den Schutz von indigenen Bevölkerungsgruppen beim Erhalt der biologischen Vielfalt. Indigene Völker und auf Land angewiesene Gemeinschaften seien in Gefahr, im Zusammenhang mit der Schaffung von Schutzgebieten von ihrem Land vertrieben zu werden, erklärte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard am Donnerstag in London. Ab Montag kommt die Staatengemeinschaft in Cali (Kolumbien) zur 16. UN-Biodiversitätskonferenz zusammen.
Die Staaten hatten sich beim vorherigen Weltnaturgipfel 2022 in Montreal vorgenommen, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche unter effektiven Schutz zu stellen. Dabei sollen die Rechte indigener und lokaler Gemeinschaften gewahrt werden.
Das Biodiversitätsabkommen enthalte bereits viele Menschenrechtsgarantien, erklärte Callamard. Diese würden aber nur effektiv, wenn die Staaten sich auf einen wirksamen Mechanismus zur Umsetzung und Überwachung einigten, sagte die Amnesty-Generalsekretärin. Dabei müsse die angemessene Verwendung von Geldern im Blick behalten werden. Zudem müssten Staaten für die Missachtung von Menschenrechtsgarantien zur Verantwortung gezogen werden können.