Berlin (epd). Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern ausgegeben. Damit seien 450 Millionen Euro mehr bereitgestellt worden als im Jahr 2022, teilten das Bundesumweltministerium und das Entwicklungsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Die Zahlen wurden wenige Tage vor Beginn der 16. UN-Biodiversitätskonferenz am Montag in Kolumbien veröffentlicht.
Mit dem Geld werden den Angaben zufolge Länder unter anderem dabei unterstützt, Moore, Wälder oder Meere zu schützen oder zu renaturieren. Diese Naturräume seien auch mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel entscheidend, weil sie viel Kohlenstoff speicherten, hieß es.
Der Großteil der mehr als 1,3 Milliarden Euro stammte aus dem Etat des Entwicklungsministeriums. 1,04 Milliarden Euro entfielen auf Projekte, die das Ministerium mit Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika vereinbart hat, sowie auf Beiträge an Klima- und Umweltfonds sowie Entwicklungsbanken. Konkret würden etwa mehr als 900 Schutzgebiete unterstützt, die mit insgesamt fast 2,5 Millionen Quadratkilometern mehr als sechsmal so groß seien wie Deutschland, hieß es.
Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach angesichts der Bilanz von einer guten Basis für die Verhandlungen beim Weltnaturgipfel. Die biologische Vielfalt sei das „Fundament unseres Lebens“, sagte die Ministerin.
Am Montag beginnt in der kolumbianischen Stadt Cali die 16. UN-Biodiversitätskonferenz. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen geht es vor allem um die Umsetzung des vor zwei Jahren erzielten Artenschutzabkommens von Montreal. Damals einigten die Staaten sich unter anderem auf das Ziel, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen.