Genf/Damaskus: Der Zustrom von Flüchtlingen aus dem Libanon hat laut dem Welternährungsprogramm die Hungerkrise in Syrien weiter verschärft. Die Lage sei sehr beunruhigend, erklärte der Vize-Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Carl Skau, am Mittwoch laut einer in Damaskus veröffentlichten Mitteilung.
Schätzungsweise 260.000 Menschen seien vor dem Krieg im Libanon nach Syrien geflüchtet. In Syrien habe bereits die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen. Rund drei Millionen Menschen in Syrien litten unter schwerem Hunger. Das Welternährungsprogramm rief internationale Geber dazu auf, rund 54 Millionen US-Dollar bereitzustellen. Mit dem Geld sollen in den nächsten sechs Monaten Lebensmittel für die hungernden Menschen beschafft werden.
Der Libanon ist Schauplatz eines schweren militärischen Schlagabtausches zwischen Israel und der schiitischen Miliz Hisbollah. In Syrien wiederum tobt seit 2011 ein bewaffneter Konflikt. Das Regime des Präsidenten Baschar al-Assad kämpft mit der Hilfe Russlands und des Iran gegen Rebellen und Extremisten.
Das Welternährungsprogramm mit Sitz in Rom gehört zu den UN und ist nach eigenen Angaben die größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt.