Weltmädchentag: Hilfsorganisation warnt vor Frühverheiratung

Frankfurt/Berlin - Millionen von Mädchen in von Krisen und Konflikten geprägten Ländern sind laut „Save the Children“ in Gefahr, frühverheiratet zu werden. Rund 32 Millionen Mädchen zwischen zehn und 17 Jahren lebten in als „fragil“ oder „extrem fragil“ eingestuften Ländern, die eine hohe Frühverheiratungsrate aufwiesen, erklärte die Hilfsorganisation am Freitag, dem Weltmädchentag, zur Veröffentlichung einer Analyse in Berlin. Besonders gefährdet sind demnach Mädchen in der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad und Südsudan.

Der Geschäftsführer von „Save the Children“ Deutschland, Florian Westphal, mahnte mehr Ressourcen und bessere Zusammenarbeit zum Schutz von Mädchen an. Regierungen fragiler Staaten stünden vor einer doppelten Herausforderung, sagte Westphal: „Sie müssten mehr für den Schutz von Mädchen tun, sind aber gleichzeitig weniger in der Lage dazu.“

Die Analyse von „Save the Children“ beruht den Angaben zufolge auf UN-Daten. Bei der Einordnung von fragilen Staaten bezieht sich das Hilfswerk auf die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Als „fragil“ oder „extrem fragil“ gelte ein Land, wenn dessen Regierung nicht willens oder in der Lage sei, staatliche Grundfunktionen in den Bereichen Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und soziale Versorgung zu erfüllen.

Mädchen, die frühverheiratet werden, brechen laut „Save the Children“ häufig ihre Schule ab. Sie seien zudem oftmals von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen. Hinzu kämen ein erhöhtes HIV-Risiko sowie häufigere Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt bei jungen Müttern.

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