Berlin - Anlässlich des Jahrestags des Terrorangriffs der Hamas auf Israel hat die Diakonie Katastrophenhilfe konkrete diplomatische Fortschritte für die Menschen in Israel und in den palästinensischen Gebieten gefordert. Diese seien nötig für eine dauerhafte Waffenruhe und eine Freilassung aller verbliebenen Geiseln, sagte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler.
Das Massaker an Männern, Frauen und Kindern in Israel vor einem Jahr habe der Gewalt im Nahen Osten „eine neue schreckliche Dimension“ verliehen, sagte Keßler. Unzählige Menschen in Israel und Gaza leiden demnach unter den traumatischen Erlebnissen und dem Verlust von Angehörigen. Im Gaza-Streifen seien weiterhin zwei Millionen Menschen ohne ausreichende Nahrung, sichere Unterkunft und funktionierende Gesundheitsversorgung. „Ein weiteres Jahr des Kriegs kann niemandem zugemutet werden“, mahnte Keßler.
Zudem machte das evangelische Hilfswerk auf die Not der Menschen im Libanon aufmerksam. Hunderttausende Menschen seien vor den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz aus dem Süden des Libanons geflohen. „Das Land leidet seit Jahren unter einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale und ist Heimat von fast einer Million syrischer Geflüchteter“, sagte Keßler. Jetzt seien viele erneut auf der Flucht, bei der sie sogar eine Rückkehr nach Syrien in Kauf nehmen.
Bei dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 in Israel wurden mehr als 1.200 Menschen ermordet, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Hamas. Das Massaker löste den Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas aus. Der Gaza-Streifen ist seitdem weitgehend abgeriegelt. Die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser können den Gaza-Streifen nicht verlassen. Zehntausende Menschen wurden seither getötet.