Hilfsorganisation warnt vor Anstieg der Müttersterblichkeit im Sudan

Nairobi/Khartum - Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ beklagt eine hohe Müttersterblichkeit in Teilen des Sudan. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht starben von Januar bis August dieses Jahres im Bundesstaat Süd-Darfur in von der Hilfsorganisation unterstützten Gesundheitseinrichtungen 46 Frauen im Zusammenhang mit Schwangerschaftskomplikationen. Dies sei ein durchschnittlicher Anstieg um mehr als 50 Prozent.

Die meisten der Mütter starben laut der Hilfsorganisation an einer Sepsis. Weil nur noch wenige Gesundheitseinrichtungen arbeiten könnten, seien viele Frauen gezwungen, ihr Kind unter unhygienischen Bedingungen zur Welt zu bringen, hieß es. In der im Westen des Landes gelegenen Region Darfur sei fast die gesamte Gesundheitsversorgung zusammengebrochen.

Im Sudan herrscht seit rund eineinhalb Jahren ein Krieg zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz. Millionen von Menschen sind in dem nordostafrikanischen Land auf der Flucht. Hilfsorganisationen beklagen immer wieder auch Angriffe auf Krankenhäuser und medizinisches Personal. Zum Teil haben sie ihre Arbeit eingestellt.

Dem „Ärzte ohne Grenzen“-Bericht zufolge starben von Januar bis August in zwei Krankenhäusern in den Städten Nyala und Kas auch 48 Neugeborene an eigentlich behandelbaren Infektionen. „Neugeborene, Schwangere und junge Mütter sterben in schockierender Zahl“, sagte Gillian Burkhardt, die in Süd-Darfur für die Hilfsorganisation arbeitet. Ihr Tod sei in vielen Fällen vermeidbar gewesen, „aber hier ist fast alles zusammengebrochen“.

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