New York, Genf - UN-Generalsekretär António Guterres hat die sofortigen Beendigung der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten gefordert. In der Ukraine sei es Zeit für einen gerechten Frieden auf der Grundlage der UN-Charta, des Völkerrechts und internationaler Resolutionen, sagte Guterres vor der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York.
Allerdings weite sich der 2022 begonnene Angriffskrieg Russlands in der Ukraine aus und es gebe keine Anzeichen dafür, dass er nachlasse. Die Zivilbevölkerung zahle den Preis in Form von immer mehr Todesopfern und zerstörten Leben und Gemeinschaften.
Auch der Gaza-Streifen sei ein ständiger Alptraum, der die gesamte Region bedrohe. Nun herrsche die Gewalt auch im Libanon. Der Libanon stehe am Abgrund.
Die Menschen in der Welt könnten es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza werde. Guterres betonte, dass nichts die „abscheulichen Terrorakte“ der palästinensischen Hamas-Miliz am 7. Oktober 2023 oder die Geiselnahmen durch die Fanatiker rechtfertigen könne. Nichts könne aber auch die „kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes“ rechtfertigen. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Tötens und der Zerstörung in Gaza sei mit nichts in seiner Zeit als Generalsekretär zu vergleichen.
Die internationale Gemeinschaft müsse sich für einen sofortigen Waffenstillstand, die bedingungslose Freilassung aller Geiseln und den Beginn eines unumkehrbaren Prozesses hin zu einer Zwei-Staaten-Lösung einsetzen. Der Hamas-Überfall hatte den Konflikt mit Israel ausgelöst. Seit vergangener Woche rückt der Libanon immer stärker in den Fokus der Gewalt. Es stehen sich Israel und die Hisbollah-Miliz gegenüber.
Guterres prangerte auch die Kriege und Konflikte im Sudan, in Myanmar und anderen Ländern und Regionen der Welt an. In der Generaldebatte der Vollversammlung sollte später US-Präsident Joe Biden sprechen.