Genf, New York - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf dem Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen für eine verstärkte internationale Kooperation geworben. Nur gemeinsam könnten die Länder auf die weltweiten Herausforderungen wie Klimawandel und bewaffnete Konflikte reagieren, sagte Scholz am Sonntag in New York.
Die Länder sollten „Schritt für Schritt in Richtung einer Welt gehen, die sicher, gerecht, inklusiv und nachhaltig ist, und in der Chancengleichheit und Wohlstand verwirklicht sind, eine Welt, die vor allem friedlich ist“, sagte der Kanzler. Am ersten Tag des UN-Gipfels nannte er weitere globale Herausforderungen wie Armut und Hunger, Hindernisse für den freien und fairen Handel und Gesundheitsbedrohungen.
Scholz erwähnte auch technische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, die neben riesigen Chancen auch die Gefahr des Missbrauchs und einer Verschärfung wirtschaftlicher Ungleichgewichte mit sich brächten. In einer Zeit großer Spannungen und Unsicherheiten benötigten die Länder den sogenannten Pakt für die Zukunft mehr denn je. Der Pakt mache deutlich, „dass all das Gerede von Spaltung, Polarisierung und Unsicherheit nicht das Ende unserer Vereinten Nationen sein wird“, hielt Scholz fest.
Die Länder hatten zuvor den Pakt für die Zukunft angenommen. Er soll auf die vielen aktuellen Herausforderungen Antworten bringen. Unter Leitung Deutschlands und Namibias verhandelten die UN-Mitglieder rund 18 Monate über das Papier.
Unterteilt ist der Pakt in fünf Kapitel: nachhaltige Entwicklung und Finanzierung; internationaler Frieden und Sicherheit; Wissenschaft, Technologie, Innovation und digitale Kooperation; Jugend und zukünftige Generationen sowie Reform globaler Institutionen.
In allen Bereichen geloben die Länder bestimmte Aktionen für eine bessere Zukunft. So wird der Schutz von Zivilisten in Konflikten angestrebt, Hunger und Armut sollen beseitigt werden und der Erderwärmung entgegengewirkt werden. Auch wird eine Gleichberechtigung der Geschlechter angestrebt und Menschenrechte sollen für alle gelten. Der UN-Sicherheitsrat und andere Institutionen sollen modernisiert werden.
An den Zukunftspakt hängten die Mitgliedsländer einen Globalen Digitalpakt und eine Erklärung über zukünftige Generationen an. Russland erklärte seine Ablehnung des Zukunftspaktes, es hätten keine wirklichen Verhandlungen darüber stattgefunden.
Der Zukunftsgipfel dauert bis Montag und bietet laut den UN „eine einmalige Gelegenheit, das multilaterale System neu zu konzipieren und die Menschheit auf einen neuen Kurs zu bringen“. Auf den Zukunftsgipfel folgt die Generaldebatte der 79. UN-Vollversammlung.