München - Die Sprecherin der Klimabewegung „Fridays for Future“, Carla Reemtsma, beklagt Rückschritte beim Klimaschutz. „Nachdem sich 2021 bei der Bundestagswahl Partei nach Partei zum Klimaschutz bekannt hat, 'wir wissen, wir müssen die Pariser Klimaziele einhalten', erleben wir jetzt die Rolle rückwärts“, sagte sie am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Deutschland könne nur auf der Grundlage des Klimaschutzes zukunftsfähig werden.
Reemtsma stufte die Probleme der deutschen Automobilindustrie als selbstverschuldet ein: Man sehe gerade bei einigen Konzernen, was passiere, wenn man sich dem Wandel verweigere. Die deutsche Autoindustrie werde plötzlich „von chinesischen Konkurrenten abgehängt“, weil sie sich nicht für zukunftsfähige, klimaneutrale Technologien entschieden, sondern „am Verbrenner festgehalten hat“.
Die Klimaaktivisten haben für Freitag zum Klimastreik in mehr als 100 Orten in Deutschland aufgerufen. Unter dem Motto „#NowForFuture“ wird ein schneller Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen gefordert. Demonstrationen seien in Großstädten wie Berlin, Hamburg und Köln, aber auch in kleineren Orten wie Wiesloch in Baden-Württemberg, Freiberg in Sachsen und Hanstedt in Niedersachsen geplant.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass Massenprotest das wichtigste Mittel ist, um Veränderung zu bewegen“, sagte Reemtsma. „Wir wissen das auch aus der Geschichte, dass Massenprotest immer eine ganz wichtige Grundlage von großen politischen Veränderungen war.“