Johannesburg/Dakar - In Burkina Faso haben Angriffe bewaffneter islamistischer Gruppen auf die Zivilbevölkerung laut Human Rights Watch zugenommen. In einem Bericht am Mittwoch kritisierte die Menschenrechtsorganisation zahlreiche Attacken auf Dorfbewohner, Vertriebene und christliche Gläubige als völkerrechtswidrige Verbrechen.
Allein seit Februar 2024 kam es demnach zu sieben solcher Angriffe. So wurde im Mai ein Lager für Binnenvertriebene in Goubré in der Region Nord von der terroristischen Gruppierung ISGS (Islamischer Staat in der Größeren Sahara) angegriffen. Dabei wurden mehr als 70 Menschen getötet, wie es in dem Bericht heißt. Laut Zeugenaussagen verübten die Angreifer Vergeltungsschläge gegen lokale Gemeinschaften, denen vorgeworfen werde, mit den Sicherheitskräften der Regierung zusammenzuarbeiten.
Seit Präsident Ibrahim Traoré im September 2022 durch einen Militärputsch die Macht übernommen hat, setzt er verstärkt zivile Hilfskräfte im Kampf gegen den Terrorismus ein. Im Oktober 2022 starteten die Militärbehörden eine Kampagne zur Rekrutierung von 50.000 sogenannten Freiwilligen für die Verteidigung des Vaterlandes (VDP). Als Reaktion haben bewaffnete islamistische Gruppen ihre Angriffe auf Dörfer verstärkt, die im Verdacht stehen, sich an den VPD zu beteiligen.
In dem westafrikanischen Land bekämpfen Regierungstruppen Aufstände der islamistischen Gruppen JNIM und ISGS. Diese kontrollieren große Teile des burkinischen Territoriums, bekämpfen sich jedoch auch gegenseitig.