Genf - Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat ein düsteres Bild der Lage in Myanmar unter der Herrschaft des Militärs gezeichnet. Seit dem Putsch der Generale vor mehr als dreieinhalb Jahren seien mindestens 5.350 Zivilisten getötet worden, teilte das Hochkommissariat am Dienstag in Genf mit.
Mehr als 3,3 Millionen Menschen seien vor der Gewalt geflüchtet. Seit dem Staatsstreich hätten die Sicherheitskräfte fast 27.400 Personen inhaftiert. Die Festnahmen hätten seit der Einführung der Wehrpflicht durch das Militär im Februar 2024 weiter zugenommen.
Folter und Misshandlung in Militärgewahrsam seien weit verbreitet, hieß es. Vom Hochkommissariat befragte Häftlinge hätten grausame Methoden beschrieben, darunter das Aufhängen an der Decke ohne Nahrung oder Wasser, das Zwingen, auf harten oder scharfen Gegenständen zu knien oder zu kriechen, und die Verwendung von Schlangen und Insekten, um Angst einzuflößen.
Das Militär hatte sich im Februar 2021 in Myanmar zurück an die Macht geputscht und geht seitdem mit brutaler Härte unter anderem gegen Oppositionelle und ethnische Minderheiten vor. Auch Menschenrechtsorganisationen werfen der Armee vor, rücksichtslos Verbrechen zu verüben, um an der Macht zu bleiben.