Nairobi/Addis Abeba - In Äthiopien sind sieben inhaftierte Oppositionspolitiker freigekommen. Wie die Zeitung „Addis Standard“ am Donnerstagabend berichtete, waren die Mitglieder der Oromo-Befreiungsfront (OLF) seit vier Jahren in Polizeigewahrsam. Den Politikern war die Beteiligung am Mord eines Polizisten und des Sängers und Aktivisten Hachalu Hundessa vorgeworfen worden. Eine offizielle Anklage wurde jedoch nicht erhoben.
Mehrfach hatten Gerichte ihre Freilassung angeordnet, Menschenrechtsaktivisten kritisierten die Haft als politisch motiviert. Nun wurden die Oppositionellen am Donnerstagabend gegen Kaution bei einer Polizeistation nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba freigelassen, wie „Addis Standard“ unter Berufung auf einen OLF-Sprecher berichtete.
Derzeit gibt es in Äthiopien Kämpfe in den Regionen Amhara und Oromia, deren bewaffnete, nationalistische Gruppen von der Zentralregierung als Terrorgruppen eingestuft werden. Friedensgespräche für die Region Oromia endeten im November ohne Erfolg. Die Oromo sind die größte Bevölkerungsgruppe im Vielvölkerstaat Äthiopien. Obwohl Ministerpräsident Abiy Ahmed selbst Oromo ist, werfen ihm Oromo-Nationalisten Benachteiligung und Unterdrückung vor.