Hilfsorganisationen: Hunger ist im Sudan zur Kriegswaffe geworden

Frankfurt a.M. - Angesichts der Hungerkrise im Sudan prangern Hilfsorganisation die Missachtung internationalen Rechts durch die Konfliktparteien an. Zivilisten würden nicht geschützt und humanitäre Hilfe blockiert, heißt es in einem am Dienstag von Norwegischen Flüchtlingsrat, dem Dänischen Flüchtlingsrat und Mercy Corps veröffentlichten Bericht.

Seit dem ersten Tag des Krieges habe es Kämpfe in dicht bevölkerten Gebieten gegeben, schreiben die drei Organisationen. Öffentliche Gebäude, Märkte und Büros, auch von Hilfswerken, seien angegriffen und geplündert worden. Die Organisationen, die nach eigenen Angaben alle im Sudan tätig sind, werfen den Konfliktparteien zudem die Behinderung von Hilfslieferungen vor. Sie hätten etwa die Lieferung von Hilfe in jeweils vom Kontrahenten kontrollierte Gebiete blockiert. Hunger sei so zu einer Kriegswaffe geworden, hieß es.

Die Organisationen weisen auch auf die Folgen des Krieges für die Landwirtschaft hin. Farmen seien beschädigt und Landwirte vertrieben worden. Auch würden Bäuerinnen und Bauern wegen der Furcht vor Sprengkörpern davon abgehalten, ihre Felder zu bestellen.

Im Sudan war am 15. April 2023 ein Konflikt zwischen den regulären Streitkräften und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Der Krieg hat eine der schwersten Hungerkrisen der vergangenen Jahre ausgelöst. Nach UN-Angaben hungern mehr als 25 Millionen Menschen. Das ganze Ausmaß der Hungerkrise ist nach Einschätzung der drei Hilfsorganisationen wegen der schlechten Datenlage in einigen Gebieten nicht voll erfasst.

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