Guatemala: UN kritisieren Haftbedingungen für Journalisten Zamora

Mexiko-Stadt, Guatemala-Stadt (epd). Unabhängige Experten der Vereinten Nationen haben „unmenschliche Haftbedingungen“ für den Journalisten José Rubén Zamora kritisiert, die dessen Leben gefährden könnten. Der Gründer der guatemaltekischen Zeitung „El Periódico“ und Kritiker der Korruption in dem mittelamerikanischen Land sitzt seit Juli 2022 im Gefängnis. Journalistenverbände kritisierten das wiederholt als Kriminalisierung.

Von den UN angeführten Berichten zufolge sitzt Zamora seit fast 20 Monaten in Einzelhaft und nahezu ständiger Dunkelheit. Darüber hinaus soll er unter anderem mit Schlafentzug und willkürlichen Durchsuchungen der Zelle drangsaliert worden sein. Diese Behandlung komme „Folter gleich“, erklärten die UN-Fachleute am Mittwoch (Ortszeit). Die Haftbedingungen hätten beim 67-jährigen Zamora zu einer ernsthaften Verschlechterung seiner Gesundheit geführt, unter anderem einem raschen Gewichtsverlust und einer Verschlechterung seines Sehvermögens.

José Rubén Zamora hatte in einer der bedeutendsten Tageszeitungen Guatemalas zahlreiche Korruptionsfälle aufgedeckt. 2023 wurde er wegen angeblicher Geldwäsche zu sechs Jahren Haft verurteilt. Im zentralamerikanischen Land ist der Justizapparat unter der Kontrolle einer korrupten Elite. Präsident Bernardo Arévalo trat Anfang 2024 mit dem Versprechen an, gegen die Korruption vorzugehen, konnte bisher jedoch wenige Fortschritte präsentieren.

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