New York, Genf (epd). Das Welternährungsprogramm hat seine Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen nach einem israelischen Beschuss ausgesetzt. Ein deutlich gekennzeichnetes Fahrzeug des WFP sei zehnmal von Israels Armee getroffen worden, darunter auch durch Kugeln auf die vorderen Fensterscheiben, erklärte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch (Ortszeit) in New York.
Das Fahrzeug sei Teil eines Konvois gewesen, der mit den israelischen Streitkräften vollständig abgesprochen worden war. Die WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain verurteilte den Beschuss als absolut inakzeptabel. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Schon zuvor habe es Sicherheits-Zwischenfälle gegeben. Alle Parteien des Nahostkonflikts müssten die Sicherheit der humanitären Helfer gewährleisten.
Unterdessen bezeichnete UN-Generalsekretär António Guterres das israelische Vorgehen im Westjordanland als zutiefst besorgniserregend. Er verurteile die Tötung von Palästinensern, darunter auch Kinder, auf das Schärfste und fordere ein sofortiges Ende der Militäroperationen, erklärte der Chef der Vereinten Nationen am Dienstag auf X. „Nur ein Ende der Besatzung und eine Rückkehr zu einem ernst gemeinten politischen Prozess für eine Zwei-Staaten-Lösung wird zu einem Ende der Gewalt führen.“
Seit einem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat es das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser können den Gaza-Streifen nicht verlassen, müssen immer wieder fliehen und hungern, da kaum Hilfslieferungen möglich sind. Zehntausende Menschen wurden seither getötet. Auch im Westjordanland geht Israel gegen die Bevölkerung vor und hat den Vereinten Nationen seit Oktober mehr als 600 Menschen getötet.