Berlin - 500 Tage nach Kriegsbeginn im Sudan prangert „Ärzte ohne Grenzen“ eine unzureichende internationale Reaktion auf die humanitäre Krise in dem afrikanischen Land an. Es sei ein beschämender Moment für die internationalen Organisationen und Geber, die seit mehr als 16 Monaten nicht in der Lage seien, hinreichend auf den stark ansteigenden medizinischen Bedarf zu reagieren, erklärte die Hilfsorganisation am Dienstag.
Zehntausende Menschen seien in dem Konflikt verletzt oder getötet worden. Das Ausmaß an Mangelernährung, insbesondere bei Kindern, sei alarmierend. Gleichzeitig schränken beide Kriegsparteien Hilfsmöglichkeiten bisher stark ein. Die anhaltende Gewalt habe zudem eine der größten Vertreibungskrisen weltweit ausgelöst.
„Im ganzen Land sterben Kinder aufgrund von Mangelernährung“, erklärte Tuna Turkmen, Notfallkoordinator von „Ärzte ohne Grenzen“ in Darfur. „Die Hilfe, die sie am dringendsten brauchen, kommt kaum. Und wenn sie kommt, wird sie oft blockiert.“
Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Internationale Bemühungen, die Kontrahenten zu einem Ende der Kämpfe zu bewegen, sind bislang erfolglos geblieben.