Augsburg/Hannover (epd). Die katholische Kirche fordert mehr Schutz der Religionsfreiheit. „Leider stellen wir statt eines Rückgangs eine stetige Zunahme von Gewalt gegen Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Religionszugehörigkeit fest“, erklärte am Dienstag der Augsburger Bischof Bertram Meier. „Wir müssen mitansehen, wie religiöse Intoleranz und Diskriminierung immer wieder zu Angriffen auf Andersdenkende führen“, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.
Anlass ist der von den UN eingeführte Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens am 22. August. Er denke nicht nur an die Christen weltweit, die unter Ausgrenzung und Verfolgung leiden, „sondern an alle Menschen, die von religiös motivierter Gewalt betroffen sind“, fügte Meier hinzu. Diese Übergriffe seien auch immer ein Angriff auf die Würde der Menschen, „die die Basis der Menschenrechte ist und die für uns in der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen gründet“.
Zu den Menschenrechten gehöre auch die Religionsfreiheit, so Meier: „Alle Staaten tragen die Verantwortung, Verletzungen der Menschenrechte und damit auch der Religionsfreiheit entgegenzutreten. Wo dies nicht passiert oder gar der Staat selbst diese Rechte angreift, sind Diskriminierung und am Ende auch Gewalt insbesondere gegenüber religiösen Minderheiten nicht weit.“
Weiterhin stehen Meier zufolge die Glaubensgemeinschaften und damit die Kirchen in der Pflicht, der Instrumentalisierung des eigenen Glaubens und der Diskriminierung Andersgläubiger entschieden entgegenzutreten. Daher sei der Dialog zwischen den Religionen für ein friedliches Miteinander wichtig.