Nicaragua verbietet 1.500 Nichtregierungsorganisationen

Mexiko-Stadt, Managua (epd). Die nicaraguanische Regierung hat auf einen Schlag 1.500 Nichtregierungsorganisationen verboten. Die Verbote wurden am Montag (Ortszeit) im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht. Fast 700 der verbotenen Organisationen seien religiöse Vereinigungen und Stiftungen, berichtete die Plattform "La Onda”. Die Vermögenswerte sollen an den Staat fallen.

Mit den Verboten vom Montag, darunter auch Sport-, Kultur- und Jugendverbände, wurden in Nicaragua insgesamt mehr als 5.000 Nichtregierungsorganisationen abgeschafft. Die Regierung wirft ihnen vor, sie hätten Informationen zu ihrer Finanzierung und Organisationsstruktur nicht offengelegt. Unter den religiösen Organisationen befinden sich der Kapuzinerorden, die Caritas der Diözese von Granada sowie zahlreiche reformierte und evangelikale Gemeinden, unter anderem auch die Synode der Lutherischen Kirche Nicaraguas. Laut Efraín Ordoñez von der lokalen Entwicklungsorganisation Red Local sind in Nicaragua nur noch 1.800 Nichtregierungsorganisationen legal registriert.

Schon seit mehreren Jahren geht die Regierung von Präsident Daniel Ortega in dem zentralamerikanischen Land gegen Oppositionelle und die katholische Kirche vor. Ein Mittel dabei ist es, die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen durch Auflagen zu erschweren oder diese ganz zu verbieten. Ortega ist seit 2007 ununterbrochen an der Macht. Seit Massenprotesten 2018 regiert er zunehmend autoritär und repressiv gegen Kritiker und Oppositionelle.

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