Kenia: Proteste nach Vereidigung von neuem Kabinett

Nairobi - In Kenia ist am Donnerstag ein neues Kabinett vereidigt worden. Nachdem Präsident William Ruto alle Minister bis auf Außenminister Musalia Mudavadi nach wochenlangen Protesten Mitte Juli entlassen hatte, holte er einige von ihnen nun zurück. Andere Posten besetzte er mit Oppositionsmitgliedern. Im Zentrum der Hauptstadt Nairobi gab es Proteste gegen die Regierung. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Festnahmen.

Die Menschen in Kenia gehen seit Wochen auf die Straße. Zunächst demonstrierten sie gegen eine geplante Steuerreform, die Ruto nach einer Eskalation der Proteste zurückzog. Danach forderten die Menschen Rutos Rücktritt. Auch die Besetzungen vom Donnerstag sehen viele kritisch, weil vom neuen Kabinett keine neue Richtung zu erwarten sei.

In Nairobi forderten die Demonstrantinnen und Demonstranten am Donnerstag erneut den Rücktritt des Präsidenten. Die Polizei schoss laut lokalen Medien mit Tränengas unter anderem aus nächster Nähe auf Journalistinnen und Journalisten, nahm Aktivisten fest und vertrieb Händler aus der Innenstadt. Mit Straßensperren an den Ausfallstraßen hinderte die Polizei junge Menschen daran, zu den Protesten in die Innenstadt zu fahren.

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