Port Sudan, Genf - Zwei von drei sudanesischen Zivilisten sind laut dem Roten Kreuz von einer grundlegenden Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Die meisten medizinischen Einrichtungen des Landes hätten aufgrund des bewaffneten Konflikts ihre Türen schließen müssen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Donnerstag in Port Sudan mit.
Die Situation in den noch übrig gebliebenen Kliniken sei unbeschreiblich, erklärte Amelie Chbat, die im nordostafrikanischen Land die Gesundheitsprogramme der Organisation leitet. „Den Verletzten fehlt es an Medikamenten, Lebensmitteln und Wasser, und ältere Menschen, Frauen und Kinder erhalten keine lebenswichtigen Behandlungen wie Dialyse oder Diabetesmedikamente.“
Zugleich sind laut dem Roten Kreuz ganze Gemeinden von Dienstleistungen wie Entbindungspflege, Kindermedizin und Impfungen abgeschnitten. Menschen stürben, weil sie nicht rechtzeitig medizinisch versorgt werden könnten. Auch seien Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal verletzt und getötet, viele Gesundheitseinrichtungen durch Granatbeschuss und Luftangriffe beschädigt worden.
Seit der Eskalation eines Machtkampfs zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) im April 2023 herrscht im Sudan Krieg. Tausende Menschen wurden getötet, Millionen weitere sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Nach Angaben der Vereinten Nationen hungern zudem 26 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung.