Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria ist es in mehreren Städten zu Protesten gegen die hohen Lebenshaltungskosten gekommen. Wie die nigerianische Zeitung „The Guardian“ berichtete, gingen am Donnerstag mehrere hundert Menschen in den Städten Lagos und Abuja auf die Straße. Das Land am Golf von Guinea befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise.
Vor allem die steigenden Lebensmittel- und Treibstoffpreise sowie die hohe Inflation sorgen für großen Frust in der Bevölkerung. Zivilgesellschaftliche Organisationen hatten daher zu einem zehntägigen, landesweiten Protest aufgerufen.
Bereits am Donnerstagmorgen waren in verschiedenen Großstädten Nigerias Straßensperren durch Polizei und Militär errichtet worden. In der Hauptstadt Abuja und der Wirtschaftsmetropole Lagos wurde Tränengas und Pfefferspray eingesetzt, um die Demonstrierenden auseinanderzutreiben. Wie die Zeitung „Vanguard“ berichtete, stürmten Hunderte Demonstrierende in Gusua, der Hauptstadt des Bundesstaates Zamfara, ein Regierungsgebäude der Stadt. Sie forderten die Regierung demnach auf, Lebensmittel bereitzustellen und die Armut in Nigeria zu beenden.
Informationsminister Mohammed Idris Malagi hatte im Namen von Präsident Bola Tinubu an die Organisatoren des Protests appelliert, sich zu gedulden, bis die von Tinubu eingeführten Reformen greifen würden. Mit mehr als 200 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas sowie eine der größten Volkswirtschaften des Kontinents. Dennoch leben viele Menschen in extremer Armut. Vor allem der Nordosten Nigerias ist von einer Hungersnot betroffen. Zudem terrorisiert die islamistische Miliz Boko Haram seit Jahren die Bevölkerung der Region.
Auch in Kenia gehen seit Wochen vor allem junge Menschen gegen die Regierung auf die Straße. In dem ostafrikanischen Land haben die Proteste eine politische Krise ausgelöst.