Rio de Janeiro, Berlin - Die Entwicklungsministerinnen und -minister der G20-Staaten wollen gemeinsam globale Ungleichheit bekämpfen. Die Beseitigung von Armut in all ihren Ausprägungen sei die „größte globale Herausforderung“, heißt es in einer Erklärung, auf die sich die Entwicklungsministerinnen und -minister bei einem Treffen in Rio de Janeiro geeinigt haben, wie das Bundesentwicklungsministerium am Dienstag mitteilte.
Für Deutschland nahm Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) an dem Ministertreffen teil, das bis Dienstag in Brasilien stattfand. „Extreme Ungleichheit ist die Wurzel vieler Übel, unter denen die Welt gerade leidet“, erklärte die SPD-Politikerin. Es sei nicht gerecht, dass die reichsten fünf Männer ihr Vermögen in der Krise verdoppelt hätten, während die ärmere Hälfte der Menschheit ärmer geworden sei.
Schulze zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Ministerinnen und Minister auf ein gemeinsames Verständnis von globaler Ungleichheit einigten konnten. Darauf lasse sich aufbauen, sagte sie. Die Ministerin verwies erneut auf die Idee einer globalen Steuer für Ultrareiche. Ein solches Konzept hatte Brasilien im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft vorgestellt. Demnach müssten alle Milliardäre weltweit mindestens zwei Prozent Steuern auf ihr Vermögen zahlen.
Steuerpolitik gehöre zu den „wirkungsvollsten Instrumenten“, um Gleichheit zu fördern, sagte Schulze. In der Erklärung der G20-Ministerinnen und -minister ist festgehalten, dass unter anderem „faire, progressive und effiziente Steuersysteme“ eingesetzt werden sollen, um mehr Ressourcen im Einsatz gegen Armut und Ungleichheit zu gewinnen. Demnach sei das Ziel, die Einkommensungleichheit zu reduzieren und die ärmeren 40 Prozent der Gesellschaften besserzustellen.