"Reporter ohne Grenzen" verurteilt Angriff auf Journalisten in Mexiko

Mexiko-Stadt - Die Journalistenvereinigung „Reporter ohne Grenzen“ hat den Angriff auf einen Pressevertreter im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo kritisiert. Man verurteile die bewaffnete Attacke auf das Haus des Gründers des Medienmagazins „Código Rojo“, César Guzmán, erklärte die Organisation am Mittwochabend über ihren spanischsprachigen Account auf der Plattform X.

Unbekannte hatten am Dienstagabend (Ortszeit) in der Touristenstadt Cancún auf Guzmáns Haus geschossen. Der Journalist verletzte sich leicht am Kopf, als er Deckung suchte.

Gemäß César Guzmán ist der Angriff auf seine Arbeit als regierungskritischer Journalist in Cancún zurückzuführen. Der Vorfall ereignete sich, nachdem er zuvor in sozialen Netzwerken aufgefordert worden war, einen Videobericht zu entfernen, in dem er lokale Polizisten beschuldigte, mit der organisierten Kriminalität zusammenzuarbeiten.

„Reporter ohne Grenzen“ forderte die mexikanischen Behörden auf, den Angriff auf Guzmán im Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit zu untersuchen und die Sicherheitsmaßnahmen für ihn und seine Familie zu verstärken. Der Staatsanwalt von Quintana Roo, Raciel López Salazar, versprach in einer ersten Stellungnahme eine ernsthafte Untersuchung und Garantien für die Pressefreiheit.

Einen weiteren Angriff auf einen Pressevertreter vermeldete am Mittwochabend die Zeitung „Milenio“: Unbekannte schossen demnach auf den Journalisten Federico Hans Hagelsieb, als dieser vor seinem Haus in der nordmexikanischen Stadt Caborca in Sonora in sein Auto einstieg. Drei Schüsse trafen den Reporter der Plattform "El Observador”. Hagelsiebs Gesundheitszustand ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Sonora stabil.

Laut „Reporter ohne Grenzen“ stand Mexiko im Jahr 2023 nach den palästinensischen Gebieten an zweiter Stelle in der Liste der weltweit gefährlichsten Länder für Medienschaffende.

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