Frankfurt a.M./Washington - Die Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen über die von den USA eingerichtete provisorische Anlegestelle werden eingestellt. Der Pier habe seine „beabsichtigte Wirkung“ erfüllt, sagte der stellvertretende Kommandeur des US-Zentralkommandos, Brad Cooper, am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten in Washington. In Zukunft setzen die USA wieder auf Lieferungen über den Landweg.
Der behelfsmäßige Pier war Mitte März von den USA eingerichtet worden, um Lebensmittel, Medikamente und andere Güter über das Mittelmeer direkt in den Küstenstreifen zu bringen. Über den Landweg gelangte zuletzt auch wegen wiederholter Grenzschließungen seitens Israels nicht ausreichend Hilfe zu den rund zwei Millionen Menschen im umkämpften Gaza-Streifen.
Die USA hatten ursprünglich damit gerechnet, bis zu 150 Lkw-Ladungen pro Tag über den Pier abwickeln zu können. Mehrfach musste der Betrieb der Anlegestelle allerdings wegen schlechten Wetters und hohen Wellengangs vorübergehend eingestellt werden. Hilfslieferungen sollen nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums in Zukunft über den israelischen Hafen Aschdod abgewickelt und von dort nach Gaza gebracht werden. Israel unterstütze diese Bemühungen, sagte Cooper laut Pentagon.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat eine humanitäre Katastrophe im Gaza-Streifen ausgelöst. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) sind mehr als eine Million Menschen von einer Hungersnot bedroht. Auslöser des Krieges war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Israel bombardierte daraufhin den Küstenstreifen und drang mit Bodentruppen in das Gebiet ein.