Genf - In der belagerten Stadt El Fascher in der sudanesischen Region Darfur sind mehr als 800.000 Menschen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Die Menschen in der von Paramilitärs umstellten Stadt könnten nicht von außen mit Lebensmitteln und Medizin versorgt werden, sagte Shible Sahbani, WHO-Beauftragter im Sudan, am Dienstag bei einer Videokonferenz in Genf.
Kinder sowie schwangere und stillende Frauen seien aufgrund akuten Hungers besonders geschwächt. Verwundete könnten nicht die dringend benötigte Versorgung erhalten. Neben der Region Darfur seien auch andere Gebiete in dem Kriegsland von Hilfe abgeschnitten. Im Sudan bekämpfen sich die Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces.
Der WHO-Beauftragte forderte die Kriegsparteien auf, humanitären Helfern den Zugang zu den notleidenden Menschen zu gewähren. Unterdessen gingen indirekte Gespräche zwischen Vertretern der Konfliktparteien unter UN-Vermittlung in Genf weiter, es geht auch um humanitäre Hilfe.
El Fascher, die Hauptstadt des Teilstaates Nord-Darfur, wird von Kämpfern der Rapid Support Forces belagert. Der Machtkampf zwischen der Armee und den Rapid Support Forces eskalierte im vergangenen Jahr und erfasst große Teilen des Sudans. Tausende Menschen wurden getötet. Rund 13 Millionen Menschen sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Beide Parteien werden für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht.