Guatemala: Demo von Indigenen gegen Korruption und hohe Kosten

Mexiko-Stadt, Guatemala-Stadt - Mehrere tausend Bauern der indigenen Organisation „Komitee für bäuerliche Entwicklung“ (CODECA) haben am Mittwoch (Ortszeit) in Guatemala-Stadt an einem Protest-Sternmarsch teilgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten vor allem den Rücktritt korrupter Funktionäre.

Im Zentrum der Kritik stand die umstrittene Generalstaatsanwältin Consuelo Porras, wie das Nachrichtenportal „Prensa Comunitaria“ berichtete. Der seit Januar 2024 amtierende Präsident Bernardo Arévalo versuchte, die Generalstaatsanwältin zum Rücktritt zu bewegen, bisher erfolglos.

Von der sozialdemokratisch ausgerichteten Regierung verlangten die Demonstrierenden auch Maßnahmen gegen hohe Kosten für Lebensmittel. Missernten aufgrund des Klimawandels verteuern die Grundnahrungsmittel wie Mais, Bohnen und Kartoffeln, wie das Nationale Statistikinstitut des Landes jüngst bestätigte.

Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin und indigene Aktivistin Thelma Cabrera forderte anlässlich der Demonstration auch ein Ende der Verfolgung von Menschenrechtsverteidigern und „Verteidigern der Mutter Erde“ sowie einen Stopp von Vertreibungen. In ländlichen Regionen Guatemalas kriminalisieren nach wie vor Großgrundbesitzer mit Hilfe von Justiz und Polizei indigene Ansiedlungen und Umweltaktivisten, die ihren Profitinteressen im Wege stehen. Das Land werde seit Jahren von einigen wenigen Personen in „Geiselhaft“ genommen, die glaubten, dass Guatemala „ihre Finca“ sei, kritisierte Cabrera.

Die erste indigene Großdemonstration unter der Regierung Arévalo ging ohne Zwischenfälle zu Ende. Das „Komitee für bäuerliche Entwicklung“ wollte seine Forderung der Regierung persönlich vorlegen, Präsident Arévalo lehnte jedoch ein Treffen mit einer Delegation der Demonstrierenden ab.

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