Nairobi/Yaoundé - Im Konfliktland Kamerun wird die Parlamentswahl um ein Jahr verschoben. Das Parlament verlängerte am Dienstagabend sein Mandat auf Antrag von Präsident Paul Biya bis Frühjahr 2026, wie das Nachrichtenportal "Cameroun Actuel” berichtete. Eigentlich sollte im Februar 2025 ein neues Parlament gewählt werden. Die Opposition kritisierte, dass so potenzielle Präsidentschaftskandidaturen im kommenden Jahr verhindert würden: Es dürfen nur Mitglieder von Parteien antreten, die im Parlament vertreten sind.
Biya regiert seit mehr als 40 Jahren, er will auch 2025 wieder antreten. Dem 91-jährigen wird vorgeworfen, mehrere Wahlergebnisse zu seine Gunsten manipuliert zu haben. Im Parlament hat seine Partei CPDM die Mehrheit der Sitze. Seit 2017 herrscht in Kamerun ein bewaffneter Konflikt, Separatisten kämpfen für eine Abtrennung der englischsprachingen Provinzen. Auch der Armee werden Gewalttaten vorgeworfen.