Niger, Mali und Burkina Faso gründen Sahel-Staatenbund

Nairobi, Niamey - Bei einem Gipfel haben die Militärregierungen von Niger, Mali und Burkina Faso ihre Sahelallianz zur Konföderation ausgebaut. Wie das Nachrichtenportal „ActuNiger“ berichtet, beschlossen die Präsidenten der drei Länder am Samstag in der nigrischen Hauptstadt Niamey, als Staatenbund gemeinsam die Herausforderungen in der Region angehen zu wollen. Dazu soll eine gemeinsame Investitionsbank gehören, sowie ein Stabilisierungsfonds.

Die militärische Zusammenarbeit im Kampf gegen bewaffnete Terrorgruppen soll weiter ausgebaut werden. Die Staatschefs besiegelten beim Gipfel auch ihren im Januar angekündigten Austritt aus der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, der sie Versagen vorwerfen.

Der malische General Assimi Goïta soll als erster den Vorsitz des Staatenbundes übernehmen. Mali war das erste westafrikanische Land, das durch einen Militärputsch in den vergangenen Jahren die gewählte Regierung abgesetzt und im Anschluss die Zusammenarbeit mit westlichen Ländern stark zurückgefahren hatte.

In den Stellungnahmen rund um den Gipfel herrscht ein deutlich antikolonialer Ton. Burkina Fasos Juntapräsident Ibrahim Traoré schrieb auf der Plattform „X“ (vormals Twitter), man wolle die „wahre Unabhängigkeit festigen, die ein Unterpfand für echten Frieden und nachhaltige Entwicklung“ sei. In der „Erklärung von Niamey“ heißt es, Ziel sei es, die Staaten auf der Grundlage ihrer „historischen soziokulturellen Werte“ neu zu gründen und im „ausschließlichen Interesse unserer Bevölkerungen“ zu regieren.

In allen drei Ländern verüben Terrorgruppen regelmäßig Angriffe auf die Bevölkerung. Sicherheitsprobleme wurden bei den Putschen seit 2020 als Hauptgrund für die Ablösung der Regierungen durch das Militär angeführt. Im September 2023 hatten sie sich zur Sahelallianz zusammengeschlossen. Auf Fotos vom Gipfel sind Traoré, Goïta und der nigrische Junta-Chef Abdourahamane Tiani in Uniform zu sehen.

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