Freetown/Kampala - In Sierra Leone sind Kinderehen künftig verboten. Parallel zur Unterzeichnung des Gesetzes startete Präsident Julius Maada Bio dazu die Kampagne „#WeAreEqual“, wie die sierra-leonische Zeitung „The Calabash Newspaper“ am Mittwoch berichtete.
Die Kampagne hat zum Ziel, für mehr Geschlechtergerechtigkeit in dem westafrikanischen Land zu sorgen und die Rechte von Frauen und Kindern zu stärken. Dabei geht es auch darum, kulturelle Stereotypen zu bekämpfen, die den Zugang von Frauen zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Chancen einschränken.
Die Unterzeichnung des Gesetzes am Dienstag wurde laut dem britischen Sender BBC von einer großen Zeremonie begleitet. Als Schlüsselfigur in dem Engagement für die Rechte von Frauen und Kindern gilt die Ehefrau des Präsidenten, Fatima Bio, die sich seit längerem für Geschlechtergerechtigkeit starkmacht.
Mit dem neuen Gesetz ist nun die Verheiratung von Minderjährigen strafbar und kann mit 15 Jahren Haft, einer Geldstrafe von umgerechnet mehreren Tausend Euro oder beidem geahndet werden. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch werden in Sierra Leone rund 30 Prozent der Mädchen und vier Prozent der Jungen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.