Pretoria/Kampala - Rund einen Monat nach der Wahl in Südafrika steht die neue Koalitionsregierung. Präsident Cyril Ramaphosa gab am Sonntagabend die Zusammensetzung des Kabinetts bekannt. Wie der 71-Jährige in einer TV-Ansprache erklärte, gehen zwölf der insgesamt 32 Ministerposten an Oppositionsparteien.
Bei den Parlamentswahlen am 29. Mai hatte der African National Congress (ANC) zum ersten Mal in 30 Jahren seine absolute Mehrheit verloren. Mit lediglich 40 Prozent bleibt er zwar größte Partei, musste jedoch in Koalitionsverhandlungen mit der Opposition treten, um regieren zu können.
Die wichtigsten Ämter, darunter das Finanz- und Energieministerium, bleiben weiter in der Hand des ANC. Mit insgesamt 20 vom ANC besetzten Ministerposten bleibt dieser das Schwergewicht in der neuen Regierung, die er mit elf bisherigen Oppositionsparteien stellt. Der größten, der Demokratischen Allianz, fallen sechs Posten zu, darunter das Landwirtschaftsministerium.
Mit 32 Ministerposten ist das Kabinett um zwei Sitze größer als in den Vorjahren. Auch gibt es jetzt 43 stellvertretende Ministerinnen und Minister statt 36. Die Vergrößerung des Kabinetts ist eine deutliche Abkehr von Ramaphosas früherem Versprechen, die Zahl der Ministerämter zu reduzieren. Begründet wurde der umstrittene Schritt mit dem Versuch, die elf Parteien in der neuen Regierung der Nationalen Einheit (GNU) unterzubringen.