Journalist im südmexikanischen Chiapas ermordet

Mexiko-Stadt - In Mexiko ist erneut ein Journalist getötet worden. Die Leiche des Journalisten Víctor Morales wurde am Freitag (Ortszeit) am Rande einer Autobahn im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas gefunden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Mord an dem Medienschaffenden.

Laut seines Kollegen Isain Mandujano hatte Morales mehrere Schusswunden am Kopf. Sein Gesicht war demnach verhüllt und seine Hände waren gefesselt. Der 39-jährige Journalist wurde etwa 70 Kilometer von Tuxtla Gutiérrez, der Hauptstadt von Chiapas, gefunden. Morales leitete das Magazin „Realidades“, dessen kritische Linie er mit dem Slogan „Journalismus mit Wahrheit“ beschrieb, und war Vater von zwei Kindern.

Lokale Journalisten teilten in sozialen Netzwerken die letzten Artikel des bekannten Kollegen, der auch über die Gewalt in Chiapas berichtet hatte. In seinen letzten Artikeln schrieb Morales unter anderem, dass aufgrund der organisierten Kriminalität rund 150.000 Kinder und Jugendliche im aktuellen Schuljahr keinen Unterricht hätten. Er berichtete auch über die tagelangen Schießereien in der Kleinstadt Tila, aus der Anfang Juni mindestens 4.000 Bewohner flohen.

Víctor Morales ist der zweite Journalist, der in diesem Jahr in Mexiko ermordet wurde. Laut der Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ stand Mexiko im Jahr 2023 nach den palästinensischen Gebieten an zweiter Stelle in der Liste der gefährlichsten Länder für Medienschaffende.

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