Hilfswerk UNHCR: Extremwetter trifft Flüchtlinge besonders hart

Genf - Dürren, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse treffen laut UN-Experten Menschen auf der Flucht besonders hart. In vielen Teilen der Welt und besonders in Afrika sei dies in jüngster Zeit der Fall gewesen, sagte der Berater für Klimafragen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Andrew Harper, am Freitag in Genf. Die Lage der Geflüchteten verschlimmere sich dadurch weiter und führe in einigen Fällen dazu, dass sie ein weiteres Mal fliehen müssten.

In ganz Ostafrika und in der Region der Großen Seen litten Hunderttausende von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen noch immer unter den Folgen der verheerenden Überschwemmungen von April und Mai. In Burundi, Äthiopien, Kenia, Ruanda und Somalia seien Unterkünfte vieler Flüchtlinge zerstört worden. Straßen, Entwässerungssysteme und sanitäre Anlagen seien beschädigt worden.

Das UNHCR sei zudem besorgt über das hohe Risiko von Überschwemmungen im Sudan und im Südsudan, wo Millionen Menschen auf der Flucht sind. Auch im Tschad, der seit Beginn des Krieges im Sudan 600.000 Flüchtlinge aufgenommen habe, beschädigten schwere Regenfälle die Unterkünfte und die Infrastruktur im Osten des Landes. Ebenso in Afghanistan, Brasilien und Bangladesch haben Wetterextreme in jüngster Zeit die Notsituation von Menschen auf der Flucht demnach weiter verschärft.

Insgesamt sind derzeit nach UN-Angaben etwa 120 Millionen Menschen auf der Flucht. Drei Viertel von ihnen leben dem UNHCR zufolge in Ländern, in denen die Folgen des Klimawandels besonders spürbar sind. Knapp die Hälfte der Vertriebenen sei zudem weiterer Gewalt durch Kriege und Konflikte ausgesetzt.

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