Ägypten: Kritik an Abschiebungen von sudanesischen Flüchtlingen

Frankfurt a.M. - Sudanesische Flüchtlinge sind laut Amnesty International in Ägypten von willkürlichen Festnahmen und Abschiebungen bedroht. Ein Amnesty-Bericht zeige, dass Flüchtlinge trotz des Krieges in ihrem Heimatland ohne ordnungsgemäße Asylverfahren in den Sudan abgeschoben werden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.

Amnesty kritisierte einen „eklatanten Verstoß“ gegen internationales Recht. Es gebe Hinweise darauf, dass Tausende sudanesische Flüchtlinge festgenommen und anschließend kollektiv abgeschoben worden seien. Die stellvertretende Amnesty-Regionaldirektorin für Nordafrika und den Mittleren Osten, Sara Hashash, forderte ein Ende der „Massenverhaftungen und kollektiven Ausweisungen“. Menschen, die vor dem Krieg im Sudan geflohen seien, müsse der ungehinderte Zugang zu Asylverfahren gewährt werden.

Konkret dokumentiert die Untersuchung den Angaben zufolge unter anderem die Ausweisung von schätzungsweise 800 inhaftierten Sudanesinnen und Sudanesen zwischen Januar und März 2024. Der Bericht beruht laut Amnesty auf Interviews, etwa mit inhaftierten Flüchtlingen, und der Auswertung offizieller Dokumente sowie audiovisueller Dateien.

Im an Ägypten angrenzenden Sudan war im April vergangenen Jahres ein Machtkampf zwischen Generälen der regulären Armee und der paramilitärischen Miliz „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Seit Beginn des Krieges sind laut den Vereinten Nationen mehr als sieben Millionen Menschen vertrieben worden. 500.000 Sudanesinnen und Sudanesen haben laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Ägypten Zuflucht gefunden.

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