Rom - Zehn auf dem Mittelmeer tot geborgene Migranten sind in der Nacht zum Dienstag nach Lampedusa gebracht worden. Das berichten die italienische Nachrichtenagentur ANSA und lokale Medien übereinstimmend. Das Boot, in dem die Toten entdeckt worden waren, war von dem Segelschiff „Nadir“ des Vereins Resqship zu der italienischen Mittelmeerinsel geschleppt worden, wo es gegen Mitternacht ankam. „Es ist eine Qual, es ist eine Qual“, sagte Filippo Mannino, der Bürgermeister von Lampedusa, in der Nacht bei Ankunft des Bootes am Hafen der Insel den Berichten zufolge.
Die Crew der „Nadir“ hatte die zehn Toten im Inneren eines Flüchtlingsbootes gefunden. Sie befanden sich in dem mit Wasser vollgelaufenen Unterdeck eines Holzbootes, wie Resqship mitteilte. Bei dem Einsatz in der Nacht zum Montag wurden 51 Flüchtlinge und Migranten südlich der italienischen Insel Lampedusa gerettet. Sie wurden von der Crew an die italienische Küstenwache übergeben, die die Menschen an Land brachte. Die Menschen waren den Angaben zufolge aus Libyen gestartet. Die Hälfte von ihnen komme aus Bangladesch, hieß es. Auch Menschen aus Pakistan, Syrien und Ägypten seien an Bord des Holzbootes gewesen.
Nach dem Kentern eines Segelbootes vor der Küste Kalabriens setzte die italienische Küstenwache in der Nacht zum Dienstag ihre Suche nach rund 66 Vermissten fort, wie die Behörde über den Kurznachrichtendienst X mitteilte. Bei den Menschen an Bord soll es sich um Migranten handeln, die in der Türkei aufgebrochen sein könnten. Zwölf Menschen wurden gerettet.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Immer wieder wagen Flüchtlinge und Migranten in oft kaum seetauglichen Booten aus nordafrikanischen Ländern wie Libyen und Tunesien die Überfahrt nach Europa. Seit Beginn des Jahres kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 923 Menschen bei der Überfahrt ums Leben, oder sie werden vermisst.