Mexiko-Stadt, San Salvador - Die argentinische Ministerin für nationale Sicherheit, Patricia Bullrich, hat in El Salvador das größte Strafvollzugszentrum des Kontinents besichtigt. Die Ministerin der Regierung Milei besuchte am Sonntag (Ortszeit) das als Mega-Gefängnis bekannte Zentrum zur Bekämpfung des Terrorismus und die Nationale Akademie für öffentliche Sicherheit, um sich über die Sicherheitspolitik El Salvadors zu informieren.
Bullrich wurde bei ihrem Besuch vom salvadorianischen Justizminister Gustavo Villatoro begleitet, der auf der Plattform X begrüßte, dass sie aus erster Hand mehr über das nach dem Präsidenten benannte „Modell Bukele“ erfahren wolle. Die aufgrund der Repression gegen regierungskritische Demonstranten in Argentinien stark kritisierte Bullrich versprach in einer gemeinsamen Videobotschaft ein „hartes Vorgehen gegen Kriminelle“ in Argentinien. „Das ist der Weg“, sagte die vor kahlgeschorenen Häftlingen posierende Ministerin.
Der salvadorianische Präsident Nayib Bukele verfolgt eine Politik der harten Hand gegen Straßengangs. In dem Land, das sich seit März 2022 im Ausnahmezustand befindet, ist die Kriminalitätsrate stark gesunken. Zunehmend sind jedoch auch Menschenrechtsverletzungen aktenkundig. Die Organisation Humanitäre Rechtshilfe gab am 10. Juni bekannt, dass sie mehr als 500 Berichte über gewaltsame Todesfälle in den Haftanstalten erhalten hat und 301 davon bestätigen konnte.
Ungeachtet aller Kritik macht das „Modell Bukele“ weiter Schule. So kündigte die Regierung im Nachbarland Honduras am Samstag an, ebenfalls den Bau eines riesigen Gefängnisses mit einer Kapazität von 20.000 Häftlingen in Angriff zu nehmen.