Köln, Berlin - Das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) fordern mehr Einsatz gegen Kinderarbeit. Es zeichne sich immer deutlicher ab, dass die Weltgemeinschaft das Ziel, Kinderarbeit weltweit bis 2025 abzuschaffen, nicht mehr erreichen werde, erklärten die beiden UN-Organisationen zum Welttag der Kinderarbeit am Mittwoch.
Die Weltgemeinschaft müsse nun gegensteuern, sagte die ILO-Direktorin für Deutschland, Annette Niederfranke. Nötig sei eine faire Gestaltung von Transformationsprozessen, die Sozialschutz, Bildung und Ausbildung für Kinder ebenso einschließe wie menschenwürdige und auskömmliche Arbeit für Eltern.
Der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, erklärte, der Klimawandel verschärfe die Lebensbedingungen vieler Kinder. „Ihr Risiko, in Armut aufzuwachsen und ausgebeutet zu werden, steigt, wo Wetterextreme und Naturkatastrophen die Familien treffen.“
Nach Schätzungen der beiden Organisationen aus dem Jahr 2021 leisten weltweit rund 160 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Kinderarbeit. Fast die Hälfte von ihnen arbeite unter gefährlichen Bedingungen. Die Daten werden alle vier Jahre analysiert, daher wurden Entwicklungen wie die Folgen der Corona-Pandemie, aktuelle Konflikte und klimabedingte Katastrophen noch nicht berücksichtigt.
Die Weltgemeinschaft hatte sich mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (SDGs) das Ziel gesetzt, Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen.