Genf - In Myanmar haben sich die Kämpfe zwischen dem Militär und den Rebellen der Arakan Army laut den UN weiter verschärft. Tausende Menschen seien in dem Bundesstaat Rakhine durch die Gewalt vertrieben worden, erklärte Nicholas Koumjian, Chef einer UN-Ermittlereinheit für Myanmar, am Donnerstag in Genf.
Bei den Vertriebenen handele es sich vor allem um Angehörige der Rohingya, einer unterdrückten muslimischen Volksgruppe. Auch Hindus seien von der Gewalt betroffen. Die Ermittler untersuchten, ob Verbrechen gegen die Menschlichkeit und andere schwere Straftaten verübt worden seien.
Dazu gehörten Verbrechen, die sowohl von den Sicherheitskräften Myanmars als auch von Mitgliedern bewaffneter Gruppen begangen wurden. Die Beweise könnten in möglichen Strafprozessen Verwendung finden. Der „Unabhängige Untersuchungsmechanismus für Myanmar“ wurde 2018 vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen eingerichtet
In dem buddhistisch geprägten Myanmar kämpfen mehrere ethnisch geprägte Milizen und Widerstandsgruppen gegen die Militärdiktatur, die seit einem Putsch 2021 gegen die zivile Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi das Land beherrscht. Die Junta verfolgt ethnische Minderheiten und geht laut den Vereinten Nationen brutal gegen Opposition und Bevölkerung vor.