Wuppertal - Das Fair-Handels-Unternehmen Gepa hat im vergangenen Jahr erneut Umsatzeinbußen verzeichnet. Der Großhandelsumsatz sei 2023 um 2,2 Prozent auf 76,4 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Dienstag in Wuppertal mit. Bereits 2022 hatte die Gepa einen Rückgang ihres Großhandelsumsatzes um acht Prozent verbuchen müssen.
„Wir bewegen uns im Moment in einer wirtschaftlich herausfordernden Situation“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth. In den Ergebnissen spiegele sich die inflationsbedingte Konsumzurückhaltung der Kundinnen und Kunden. Auch die hohen Rohstoffpreise bei Kaffee und Kakao sowie die Auswirkungen des Ukraine-Krieges wirkten sich negativ aus.
Insgesamt kauften Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr Gepa-Produkte im Wert von rund 103 Millionen Euro (Endverbraucherpreis), wie das Unternehmen mitteilte. In den ersten vier Monaten dieses Jahres zeichne sich eine vorsichtige Aufwärtsbewegung ab, sagte Kroth. Sorge bereiteten der Gepa die hohen Preise und Schwankungen auf den Rohstoffmärkten für Kaffee und Kakao.
Andrea Fütterer, Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik, berichtete von knapper werdender Rohware. Gründe seien durch Monokulturen geförderte Pflanzenkrankheiten sowie der Klimawandel, der Trockenheit oder übermäßige Regenfälle mit sich bringe. Die Gepa unterstütze ihre Partnerorganisationen im Globalen Süden bei der Anpassung an den Klimawandel, etwa durch Aufforstungsprojekte.
Geschäftsführer Kroth betonte indes: „Wir hören auch in schwierigen Zeiten nicht auf, in Nachhaltigkeit zu investieren.“ Dazu gehöre die Ausstattung des Gepa-Daches mit einer Photovoltaik-Anlage, durch die fast die Hälfte des Strombedarfs des Unternehmens gedeckt werden könne. Wie die für das Lebensmittel-Sortiment zuständige Managerin Alexandra Bleuel erklärte, will die Gepa zudem mit einem Marken-Relaunch mehr junge Kundinnen und Kunden gewinnen. Dazu sei das Schokoriegel-Sortiment neu aufgelegt worden, erläuterte Bleuel.
Die Gepa wurde 1975 gegründet, um die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Kunsthandwerkern in armen Ländern zu verbessern. Das Fairhandels-Unternehmen wird von kirchlichen Entwicklungs- und Jugendorganisationen getragen. Seine Gewinne werden nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern reinvestiert.