Nairobi/Abuja - Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas plant eine regionale Anti-Terror-Truppe. Wie die nigerianische Zeitung „The Nation“ am Mittwoch berichtete, gibt es bereits konkrete Vorbereitungen. Der Ecowas-Kommissar für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit, Abdel-Fatau Musah, erklärte, dass die Mitgliedsländer gemeinsam eine Milliarde US-Dollar aufbringen und dann weitere Finanzierungsmechanismen suchen wollen. Insgesamt würden 2,4 Milliarden US-Dollar gebraucht.
Hintergrund ist eine zunehmende Ausbreitung von Terrorgruppen in den Mitgliedsländern. Vorgesehen sei eine Schnelleinsatztruppe, die bei der Rückeroberung von Terroristen-Stützpunkten helfen soll, hieß es. Damit solle auch verhindert werden, dass sich Terroristen aus der Sahelzone weiter in Richtung Süden ausbreiten. Man habe in den vergangenen Jahren bereits gesehen, dass es Vorstöße auch nach Togo und Benin gegeben habe, sagte Musah am Dienstag bei einem militärischen Beratungstreffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Der Ecowas gehören zwölf Staaten an.
Man wolle die Angriffe auf die Sicherheit in Zukunft gemeinsam angehen, betonte Musah. Als gutes Beispiel hob er das Vorgehen der nigerianischen Regierung gegen Terroristen hervor. Das Land habe die von der Terrorgruppe Boko Haram ausgehende Gefahr in den vergangene Jahren eindämmen können. Das aus der Ecowas ausgetretene Burkina Faso hingegen habe Afghanistan als das Land mit dem weltweit größten Terrorproblem abgelöst.