Berlin - In Deutschland sind im vergangenen Jahr knapp fünf Milliarden Euro gespendet worden. Das seien rund 700 Millionen Euro beziehungsweise zwölf Prozent weniger als 2022, hieß es am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der „Bilanz des Helfens“ 2023 des Deutschen Spendenrats. Die Spendeneinnahmen entsprächen zwar in etwa denen der guten Spendenjahre 2017 und 2019. Der erneute Rückgang bei der Zahl der Spendenden gebe jedoch Anlass zur Sorge.
Rund 17 Millionen Menschen hätten 2023 mindestens einmal Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet, hieß es. Die Spenderzahl sei damit im Vergleich zu 2022 um rund 1,7 Millionen Menschen beziehungsweise neun Prozent gesunken.
Die Spendeneinnahmen seien vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe zurückgegangen, die in den beiden Vorjahren starke Zugewinne verzeichnet habe, hieß es. Mit 929 Millionen Euro seien die Einnahmen dort zugleich trotz des Rückgangs immer noch sehr hoch. So seien 2019 in dem Bereich nur rund 576 Millionen Euro zusammengekommen. Insgesamt verstetige sich das Spendenniveau in Deutschland auf dem langjährigen Durchschnitt außerhalb von „Katastrophenjahren“.
Nach wie vor spendet den Angaben zufolge die Generation „60 plus“ am meisten. Ihr Anteil am Gesamtspendenvolumen habe 2023 unverändert bei 61 Prozent gelegen. Erstmals sei auch das Spendenverhalten in einzelnen Bundesländern und Regionen betrachtet worden, hieß es weiter. Dabei steche das Ergebnis für Nordrhein-Westfalen heraus. Die Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland hätten im vierten Jahr in Folge rund eine Milliarde Euro gespendet.
Die Zahlen stammen den Angaben zufolge aus der Erhebung der Consumer Panel Germany GfK GmbH zur "Bilanz des Helfens", die alljährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats erstellt wird.