Frankfurt a.M./New York - Die tödliche Gewalt gegen Frauen hat laut den Vereinten Nationen weltweit zugenommen. Fast 89.000 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr aufgrund ihres Geschlechts getötet, wie aus einem am Mittwoch (Ortszeit) in New York vorgestellten UN-Bericht hervorgeht. Das sei die höchste in den vergangenen zwei Jahrzehnten erfasste Zahl sogenannter Femizide, erklärten UN Women und das Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zu Veröffentlichung des Reports.
Mehr als die Hälfte der Tötungsdelikte (48.800) wurde demnach von Familienangehörigen oder Partnern der Frauen verübt. Durchschnittlich seien im Jahr 2022 damit jeden Tag mehr als 133 Frauen oder Mädchen in ihrem Wohnraum von einer ihnen nahestehenden Person getötet worden. Die meisten solcher Fälle registrierten die UN-Agenturen in Afrika (20.000), gefolgt von Asien (18.400).
Nicht jede an Frauen verübte Gewalttat wird in dem Bericht als Femizid erfasst. Registriert werden ausschließlich Taten, bei denen Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts getötet wurden, zum Beispiel, weil sie sich angeblich nicht angemessen verhalten haben. Bei solcher Gewalttaten gibt es dem Bericht zufolge wahrscheinlich eine hohe Dunkelziffer.
Der Bericht wurde kurz vor dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November veröffentlicht. An diesem Tag machen Regierungen, Menschenrechtsorganisationen und die UN auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam.