Berlin/Bonn - Zahlreiche Krisen wie die Folgen der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und Klimakatastrophen behindern weiterhin den Kampf gegen den weltweiten Hunger. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Welthungerhilfe 735 Millionen Menschen unterernährt. Nach vielen Jahren des Fortschritts bei der Beendigung der Unterernährung sei es seit 2015 kaum noch vorangegangen, hieß es anlässlich der für Donnerstag in Berlin geplanten Vorstellung des jährlichen Welthunger-Index.
Im Vorjahr war die Zahl der chronisch unterernährten Menschen unter Verwendung anderer Kriterien demnach noch mit bis zu 828 Millionen angegeben worden. Tatsächlich stagnierten die Zahlen, sagte eine Sprecherin der Welthungerhilfe dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Die Auswirkungen der verschiedenen Krisen verschärften sich und führten dazu, dass immer mehr Menschen unter extremem Hunger leiden, hieß es.
Lage in Südasien und Afrika besonders schlimm
Südasien und Afrika südlich der Sahara seien mit Welthungerindex-Werten von jeweils 27,0 die Weltregionen mit dem größten Hunger. Der Index stuft die Länder gemäß einer 100-Punkte-Skala ein. Werte zwischen 10,0 und 19,9 Punkte bedeuten mäßigen Hunger. Index-Werte von mehr als 50 signalisieren gravierende Unterernährung.
Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die krisenanfälliger sind, traf es im Vergleich zu jenen mit hohem Einkommen besonders hart. Ein sehr ernstes Ausmaß an Hunger herrscht den Angaben zufolge in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, dem Niger, Somalia, Südsudan, Jemen und der Zentralafrikanischen Republik.