Frankfurt a.M./Ouagadougou - In Burkina Faso ist die Veröffentlichung der Wochenzeitung „Jeune Afrique“ vorerst verboten worden. Auslöser für das Verbot waren zwei Berichte über Spannungen innerhalb der Armee, die am 21. September und am 25. September erschienen waren, wie die burkinische Zeitung „Aujourd'hui au Faso“ am Dienstag berichtete.
Die burkinische Regierung bezeichnete die Berichte über den Unmut in den Kasernen am Montag als Lüge. Bei den Artikeln von „Jeune Afrique“ handle es sich um Behauptungen ohne Beweise, die zum Ziel hätten, die nationalen Streitkräfte in Misskredit zu bringen, berichtete „Aujourd'hui au Faso“. Als Reaktion sind bis auf Weiteres alle Verbreitungsmedien von „Jeune Afrique“ in Burkina Faso gesperrt.
In einer Stellungnahme von „Jeune Afrique“ am Montag hieß es, die Suspendierung sei ein weiterer Angriff auf die Informationsfreiheit und trage dazu bei, Burkina Faso zu einer „informationsfreien Zone“ zu machen. Die panafrikanische Wochenzeitung ist nicht das erste Medium, das in den vergangenen Monaten in Burkina Faso mit Auflagen belegt oder komplett gesperrt worden war. So war im Dezember 2022 die Ausstrahlung der Sendungen von RFI ausgesetzt worden, auch France 24 und die französischen Tageszeitungen „Libération“ und „Le Monde“ wurden suspendiert, sowie lokale Radiosender und Zeitung.
In dem westafrikanischen Land gab es im vergangenen Jahr zwei Militärputsche: Zunächst war am 24. Januar 2022 der gewählte Präsident Roch Marc Kaboré abgesetzt worden und Paul-Henri Sandaogo Damiba hatte die Macht übernommen Am 30. September putschte sich Hauptmann Ibrahim Traoré an die Macht, der seither die Geschicke des Landes lenkt.