Nigeria: Alte Banknoten bleiben vorerst legales Zahlungsmittel

Frankfurt am Main/Abuja - Nach teils gewaltsamen Protesten hat die Regierung Nigerias die Umsetzung ihrer umstrittenen Währungsreform weiter aufgeschoben. Die alten Naira-Noten sollen bis zum 10. April ein legales Zahlungsmittel bleiben, wie die nigerianische Zeitung „The Guardian“ am Donnerstag berichtete. Dies habe Präsident Muhammadu Buhari in einer Ansprache am Donnerstagmorgen bekanntgegeben. Bis zu dem Stichtag dürfen demnach sowohl die alten als auch die neuen Banknoten verwendet werden.

Die nigerianische Regierung will im Zuge einer Währungsreform die alten Naira-Banknoten aus dem Verkehr ziehen und durch neue ersetzen. Der Schritt war mit dem Kampf gegen die Finanzierung von Terrorismus sowie Geldfälschung und Korruption begründet worden.

Ursprünglich war die Frist für den Umtausch auf Ende Januar datiert. Vor allem in den ländlichen Gebieten fürchten Menschen, durch die Reform ihr Erspartes zu verlieren. In den vergangenen Tagen kam es zu teils gewaltsamen Protesten. Viele Geschäfte hatten bereits vor dem Ablauf der Frist die Bezahlung von Waren mit alten Banknoten abgelehnt. Nachdem mehrere Bundesstaaten Klage eingereicht hatten, setzte der oberste Gerichtshof die Umtauschfrist mit einer einstweiligen Verfügung aus.

Das westafrikanische Land ist reich an Ölvorkommen, ein Großteil der Bevölkerung lebt dennoch unter der Armutsgrenze. Am 25. Februar werden in Nigeria Präsidenten- und Parlamentswahlen abgehalten.
 

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