Frankfurt am Main/Pretoria - Südafrikanische Oppositionsgruppen haben der Regierung gedroht, sie wegen der anhaltenden Stromausfälle zu verklagen. Prominente Südafrikanerinnen und Südafrikaner sowie Parteien und Gewerkschaften setzten dem Stromkonzern Eskom und dem Minister für öffentliche Unternehmen, Pravin Gordhan, eine Frist bis Freitag, wie die Online-Zeitung „TimesLIVE“ am Dienstag berichtete. Sollte sich die Versorgung nicht stabilisieren, würden sie rechtliche Schritte einleiten.
Südafrika leidet seit Jahren unter einer sich stets verschlimmernden Energiekrise. Das vergangene Jahr war jedoch mit Abstand das schlimmste. Die Versorgung ist inzwischen täglich bis zu elf Stunden unterbrochen. Am Montag hatte die Regierung angekündigt, einen Plan zur Verbesserung der Energieversorgung vorzulegen, der keine Stromabschaltungen in den kommenden 12 bis 18 Monaten mehr erforderlich mache.
An der Klage beteiligen wollen sich unter anderen Unternehmerinnen und Unternehmer, Stiftungen, die Oppositionspartei UDM und die Gewerkschaft der Metallarbeiter Numsa. Die steigende Unzufriedenheit hat Präsident Cyril Ramaphosa dazu veranlasst, seine Reise zum Weltwirtschaftsforum in Davos abzusagen, um stattdessen mit führenden Vertretern aus Wirtschaft und Gewerkschaften zusammenzukommen. Die Ausfälle bestehen seit mehr als einem Jahrzehnt und sind auf schlechtes Unternehmensmanagement und Korruption zurückzuführen.