Genf - Die größte Trockenheit seit vier Jahrzehnten am Horn von Afrika gefährdet laut den UN das Überleben von geschätzt 13 Millionen Menschen. In Äthiopien, Kenia und Somalia seien Kinder, Frauen und Männer von akutem Hunger bedroht, warnte das Welternährungsprogramm am Dienstag in Genf.
Drei aufeinanderfolgende Jahre mit wenig Regen hätten Teile der Ernten vernichtet und ein ungewöhnlich großes Viehsterben verursacht. Der Mangel an Wasser und Weideland zwinge Familien in die Flucht und führe zu Konflikten zwischen den Gemeinschaften. Nach den Wettervorhersagen könne sich die Lage in den kommenden Monaten noch verschärfen.
Humanitäre Katastrophe ähnlich der von 2011 droht
„Die Ernten sind ruiniert, der Viehbestand stirbt und der Hunger nimmt zu“, sagte Michael Dunford, Regionaldirektor des Welternährungsprogramms (WFP) für Ostafrika. Zugleich steigen den Angaben nach die Preise für Grundnahrungsmittel. In Äthiopien, Kenia und Somalia leiste das WFP Nahrungsmittel- und Ernährungshilfe.
Angesichts des wachsenden Hungers drohe eine humanitäre Katastrophe wie in 2011. Damals seien in Somalia 250.000 Menschen an Hunger gestorben. In dieser Woche will das WFP einen Maßnahmenplan gegen die Dürre am Horn von Afrika vorstellen. Das Welternährungsprogramm benötige 327 Millionen US-Dollar (287 Millionen Euro), um 4,5 Millionen Menschen zu unterstützen.