Mexiko-Stadt/San José - Bei der Präsidentschaftswahl in Costa Rica hat sich am Sonntagabend (Ortszeit) ein Sieg des Kandidaten José María Figueres von der sozialdemokratischen PLN abgezeichnet. Nach Auszählung von etwa zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen führte der Ex-Präsident Figueres (1994-1998) mit 27,4 Prozent, gefolgt von Rodrigo Chaves von der Fortschrittspartei sowie dem evangelikalen Prediger Fabricio Alvarado von der rechten Partei Neue Republik, die beide etwa 16 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnten. Da aller Wahrscheinlichkeit nach keiner der Anwärter die nötigen 40 Prozent erreichen wird, wird es wohl am 3. April zu einer Stichwahl zwischen den beiden stärksten Kandidaten kommen.
Nach Angaben der Wahlbehörde (TSE) sind 40 Prozent der Stimmberechtigten nicht zu den Urnen gegangen, bei den vergangenen Wahlen 2018 waren es 34 Prozent. Dennoch sprach die TSE-Präsidentin Eugenia Zamora von einem „außergewöhnlichen Andrang“.
3,5 Millionen Menschen waren am Sonntag in Costa Rica aufgerufen, einen neuen Präsidenten sowie ein neues Parlament zu wählen. Insgesamt hatten sich 25 Kandidatinnen und Kandidaten um das Amt als Staatsoberhaupt beworben. Der amtierende Staatschef Carlos Alvarado von der Mitte-Links-Partei Bürgeraktion (PAC) hatte in den vergangenen Jahren wegen der durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen wirtschaftlichen Probleme sowie Korruptionsskandalen massiv an Zustimmung verloren. Der PAC-Kandidat Welmer Ramos bekam nun gerade einmal 0,66 Prozent der Stimmen.