Westafrikanische Staaten schließen Burkina Faso nach Putsch aus

Frankfurt a.M. - Westafrikanische Staaten haben die Machtübernahme durch das Militär in Burkina Faso am Montag scharf verurteilt und ihre Sorge über die Zunahme von Militärputschen in der Region geäußert. Die Staats- und Regierungschefs der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas erklärten, jegliche verfassungswidrige Machtübernahme abzulehnen und Burkina Faso von allen Ecowas-Gremien auszuschließen, wie es in der Abschlusserklärung eines digitalen Sondergipfels vom späten Freitagabend heißt. Das Militär in Burkina Faso hatte am Montag die Regierung und das Parlament für aufgelöst und die Verfassung für aufgehoben erklärt.

Bei der Machtübernahme wurden Präsident Roch Marc Christian Kaboré und mehrere Regierungsmitglieder festgenommen. Die Ecowas-Mitgliedsstaaten forderten die sofortige Freilassung und den Schutz der politischen Gefangenen. Sie verlangten laut Erklärung außerdem die sofortige Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung und riefen das Militär auf, sich auf seine Rolle zum Schutz des Landes zu beschränken. Eine Ecowas-Delegation soll außerdem zu Beratungen mit der Militärführung nach Burkina Faso reisen.

Viele Soldaten fühlen sich im Kampf gegen Dschihadisten im Stich gelassen

Die Putschisten begründeten die Absetzung der Regierung und die Machtübernahme mit der verschlechterten Sicherheitslage. Wie auch in den Nachbarländern Mali und Niger verüben islamistische Gruppen in Burkina Faso immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte und attackieren staatliche Einrichtungen. Viele Soldaten waren unzufrieden mit der Regierung, weil sie sich im Kampf gegen die Dschihadisten im Stich gelassen und zu schlecht ausgerüstet fühlten. In den vergangenen Monaten war es bereits zu ähnlichen Machtübernahmen durch Militärs in Mali und Guinea gekommen.

Burkina Faso mit etwa 21 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt und zählt zu den Sahel-Staaten.

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