Kongo: Todesurteile nach Mord an UN-Mitarbeitern

Frankfurt a.M. - Ein Gericht in der Demokratischen Republik Kongo hat 49 Personen wegen des Mordes an mehreren UN-Mitarbeitern zum Tode verurteilt. Ein Militärtribunal in Kananga im Südwesten des Landes sah es als erwiesen an, dass die Mitglieder der Miliz Kamuina Nsapu für den Tod einer Schwedin, eines Amerikaners und deren kongolesischen Übersetzers und Fahrers verantwortlich sind, wie der Sender RFI am Sonntag berichtete. Das Team war 2017 in der Region Kasai verschleppt und gut zwei Wochen später ermordet aufgefunden worden.

Ein Anführer der Miliz, Jean de Dieu Mambweni, wurde dem Bericht zufolge wegen Missachtung einer gerichtlichen Anordnung zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil die Beweise für eine Verurteilung wegen Terrorismus und Kriegsverbrechen nicht ausreichten. Mambweni war unter anderem vorgeworfen worden, die Täter mit Waffen ausgerüstet zu haben. Die Todesurteile werden wahrscheinlich nicht vollstreckt, weil im Kongo ein Moratorium gilt. Verurteilte bleiben stattdessen lebenslang in Haft.

Mehr als eine Million Menschen vertrieben

Das UN-Team untersuchte 2017 die Gewalt zwischen Regierungstruppen und Milizen in der Region Kasai. Der Konflikt in der Region hatte begonnen, nachdem ein ehemaliger Anführer von Kamuina Nsapu im Juni 2016 Autonomie für die Kasai-Region gefordert hatte und getötet wurde. Kamuina Nsapu und Regierungstruppen lieferten sich daraufhin Kämpfe. Die Miliz ist in der zentralkongolesischen Provinz Kasai aktiv und wird für schwere Verbrechen verantwortlich gemacht.

Schätzungen der UN zufolge wurden durch die Kämpfe seither mehr als eine Million Menschen vertrieben.

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