Genf - Das Rote Kreuz hat zum ersten Mal seit September medizinische Güter in die Hauptstadt der umkämpften Region Tigray in Äthiopien geliefert. Ein Flugzeug mit den dringend benötigten Medikamenten und Instrumenten sei am Mittwoch in Mekelle gelandet, teilte das IKRK in Adis Abeba mit.
Die Lieferung sei überlebenswichtig für Tausende Menschen, betonte die Organisation. Die Behörden hätten den Transport genehmigt und unterstützt. Weitere Flüge mit Hilfsgütern seien geplant. Zudem soll ein Lastkraftwagen-Konvoi mit Hilfsgütern nach Tigray geschickt werden, sobald die Sicherheitslage das erlaubt. Die Weltgesundheitsorganisation und Hilfsorganisationen beklagen regelmäßig, dass die Zentralregierung in Addis Abeba, aber auch Rebellen Hilfslieferungen für Millionen notleidender Menschen in Tigray blockieren.
Alle Seiten begehen Kriegsverbrechen
Im Norden Äthiopiens tobt ein Konflikt zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Die Kämpfe begannen Ende 2020 und weiteten sich auf andere Regionen aus. Allen Konfliktparteien werden Kriegsverbrechen wie willkürliche Tötungen und der Einsatz sexueller Gewalt vorgeworfen.
Das IKRK mit Sitz in Genf ist eine der größten Hilfsorganisationen der Welt. Im Jahr 2021 hat es nach eigenen Angaben Hunderttausende Menschen in Äthiopien unterstützt.